Gestern hatten wir Versammlung von unserem örtlichen Imkerverein. Neben all den organisatorischen Dingen, die im Vereinsleben in Deutschland so üblich sind, standen auch noch imkerspezifische Organisation und Erfahrungsaustausch auf der Tagesordnung.
Zur imkerspezifischen Organisation gehört zu dieser Jahreszeit zum Beispiel, dass die gemeinschaftliche Milchsäurebestellung abgestimmt wird. Mit Milchsäure werden die sogenannten Ableger behandelt, welche ab Mai gebildet werden. Dann sind die Bienenvölker zum Teil so stark, dass sich die Völker teilen wollen.
Würde nun nicht der Imker aktiv werden, dann würden sich die Völker weitere Königinnen heranziehen und die alte Königin und evtl. auch einige der zuerst schlüpfenden jungen Königinnen würden mit Gefolge den Bienenstock verlassen und neue Völker bilden. Das hört sich ja erst einmal nicht schlimm an, bedeutet aber, dass das zurückbleibende Wirtschaftsvolk stark geschwächt ist und der bis dahin vorhandene Honig als Reiseproviant für die ausschwärmenden Bienen drauf geht.
Um dies zu verhindern, entnimmt der Imker einige Rähmchen mit Bienen, Brut und Futter und setzt diese in eine neue Bienenkiste. Entweder bekommen diese Bienen dann eine separat herangezogene Königinnenzelle oder aber sie bekommen ein Rähmchen mit junger Brut aus der sich die Bienen selber eine Königin heranziehen können.
Passt der Imker nicht auf, dann geht es ihm wie mir vor 2 Jahren und er kann, wenn er Glück hat, seinen Schwarm einfangen. Und ich hatte ziemliches Glück! Der Schwarm hatte sich in angenehmer Arbeitshöhe an der Innenseite eines Zauns einer Pferdeweide niedergelassen. Kribbelig wurde es nur, als die auf der Weide grasenden Pferde auch begannen, sich für die Bienen zu interessieren. Da ich nicht wusste, wie die Pferde reagieren werden, wenn sie von den Bienen aufgeschreckt werden, ging mein Adrenalin kurzzeitig hoch. Die Pferde aber blieben gelassen und ich konnte den Schwarm in Ruhe einfangen und in eine neue Beute setzen.
0 Kommentare