Wie letztens auf unserem Instagram-Account angekündigt, haben wir in den Sommerferien zusammen mit den Kindern ein Insektenhotel gebaut. Sicher keine Profi-Variante, sicher gibt es einige Dinge, die verbesserungswürdig wären, aber es ist halt selbstgemacht.

Die Idee dazu kam uns bei einem unserer Besuche in Bielefeld bei Inas Eltern. Dort nisten sich Jahr für Jahr Wildbienen in die Bambusstäbe der Balkonumzäunung ein und da in diesem Jahr einige Elemente sturmbedingt erneuert werden mussten, standen uns ein paar dickere Bambusstäbe als Startkapital zur Verfügung. Zuhause hatten wir auch noch ein paar dünnere Stäbe und so war die Idee geboren, ein Insektenhotel mit Bambusstäben als Brutmöglichkeiten für Wildbienen zu bauen.

Wir haben im Internet recherchiert und uns dort Videos mit Bauanleitungen angeschaut. Außerdem gab es dort jede Menge teils sehr widersprüchliche Tipps und Hinweise. Am Ende waren wir uns aber einig, dass wir eine einfache Konstruktion aus einfachen Materialien wählen wollen, die mehr Wert auf Funktion als auf Optik legen soll.

Also auf in den Baumarkt und schauen, welches Material dort so zur Verfügung steht. In der Holzabteilung angekommen, in die es uns eigentlich sonst nie verschlägt, waren wir erstmal erschlagen von den Möglichkeiten, die sich dort boten. Also irrten wir zuerst in den Gängen umher und mussten unsere Idee auf Umsetzbarkeit mit den vorhandenen Materialien hinterfragen.

Mit welchen Brettern wäre eine möglichst verschnittfreie Umsetzung möglich? Welches Material wäre möglichst witterungsbeständig? Und vor allem, welches Material kann verbaut werden, ohne irgendwelches Spezialwerkzeug anzuschaffen?

Wir haben uns dann dazu entschlossen, Leimholz für die Rückwand und die Außenwände zu benutzen. Dieses müssten wir zwar erst noch mit einem Anstrich vor der Witterung schützen, aber da wir sowieso noch Leinölfirnis vom Anstrich unserer ersten Holz-Bienen-Kiste übrig hatten, war das kein Hindernis.

Zur Verstärkung der Konstruktion und um dort später verschieden große Brutlöcher reinbohren zu können, haben wir massive Kanthölzer aus Buchenholz genommen. Und um die Konstruktion später am Gartenzaun aufhängen zu können, verwenden wir eine Leiste ebenfalls aus Buchen-Massivholz.

Also eben nochmal skizziert, wie groß und wie lang jedes Bauteil werden soll und auf zum kostenlosen Zuschnitt-Service im Baumarkt. Nach kurzer Rücksprache mit dem dortigen Mitarbeiter, was man denn geschnitten haben möchte und wozu wir es brauchen, gab er uns noch ein paar nette Tipps und innerhalb kürzester Zeit war das Holz für uns zurecht geschnitten.

Baumaterial für das Insektenhotel

Wieder zuhause angekommen, haben wir dann die Leimholzbretter auf den der Witterung ausgesetzten Seite mit Leinöl angestrichen.

Streichen der Leimholzbretter für die Außenwände (der Tisch musst auch gestrichen werden)

Am nächsten Tag konnten wir dann die Bretter auf der Rückwand festschrauben und zur besseren Stabilität haben wir diese auch noch untereinander und mit den Kanthölzern verschraubt. Obwohl wir jedes Schraubenloch vorgebohrt haben, ist uns an einem Brett noch eine Ecke weg geplatzt, weil wir nicht auf den Verlauf der Fasern im Holz geachtet haben.

An der Rückwand haben wir die Leiste befestigt, an der nachher die Konstruktion aufgehangen werden soll.

In die Kanthölzer haben wir dann Brutlöcher gebohrt, was sich mit einem Akkuschrauber bei dem massiven Holz als gar nicht so einfach rausgestellt hat. Deshalb ist auch ein Loch etwas oval geworden. Aber wir sind nun mal keine Profis und haben keine Standbohrmaschine zur Verfügung.

Grundkonstruktion des Insektenhotels mit gebohrten Brutlöchern

Dann ging es daran, dass eigentliche Nistmaterial vorzubereiten. Dazu haben wir die verschieden dicken Bambusstäbe in möglichst gleich lange Röhren zersägt und das darin befindliche Mark mit dem Bohrer bzw. einem Zahnstocher entfernt.

Die einzelnen Stäbe haben wir anschließend mit Heißkleber auf der Rückwand festgeklebt. Unglaublich, wie viele Meter Bambusstäbe wir zersägen mussten, um die eigentlich gar nicht so große Grundfläche von ~0,028m² vollständig auszufüllen. Am Ende waren es wohl ungefähr 30m, die wir in passende Stücke gesägt haben.

Einkleben der einzelnen Bambusröhren in die Grundkonstruktion

Nachdem aber schließlich auch das geschafft war, haben wir nun das Insektenhotel in unserem kleinen Garten (sprich auf unserer Terrasse) aufgehangen. Dazu haben wir einen relativ wind- und regengeschützten Standort mit Südausrichtung gewählt. Vielleicht haben wir ja noch Glück und es ziehen bereit in diesem Jahr die ersten Mieter ein.

Das fertige Insektenhotel

Wie immer würden wir uns über konstruktive Kritik freuen. Was würdet ihr anders machen oder was habt ihr anders gemacht, als ihr selber ein Insektenhotel gebaut habt? Hat euch unser Bericht gefallen, dann hinterlasst uns doch bitte einen wohlwollenden Kommentar und drückt für uns den „gefällt mir“-Button oder noch besser: Teilt diese Seite mit anderen Leuten, die das auch interessieren könnte.


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